Sonntag, 26. September 2010

Rathaus für 200 Jahre Unabhängigkeit geschmückt
auch die Kleinsten sind schon ganz patriotisch

16.9.-19-9 Maruata

Letztes Wochenende sind wir nach Maruata gefahren.
Jedes Jahr am 16.9 wird in Mexiko ganz groß die Unabhängigkeit Mexikos gefeiert und dieses Jahr wurde sogar das 200jährige Jubiläum gefeiert. Wir hatten uns jedoch entschieden, die Feiertage am Strand zu verbringen, so dass wir leider auch das Spektakel in der Stadt verpasst haben. Aber man hat alles toll geschmückt und überall konnte man Fahnen kaufen, Haarspangen, Anstecker, Ohrringe, Armbänder und so weiter. Auch gab es ein kleines. Eselrennen in der Stadt.
Mittwochabend sind wir dann mit typisch mexikanischer Unpünktlichkeit 2h später als geplant, losgefahren. Maruata ist ein kleines Dorf am Pazifik im Bundesstaat Michoacan. Was haben wir dort gemacht? Erst gezeltet, dann in eine Cabana, eine Hütte, umgezogen, viel Bier getrunken, Meeresschildkröten gesehen. Die kommen in der Nacht dort an die Strände, um ihre Eier abzulegen und dann gehen sie wieder ins Meer. Da die Schildkröten unter Artenschutz stehen, werden die Eier eingesammelt und in einer Schutzstation anschließend erneut verbuddelt, für 45 Tage. Dann schlüpfen die Babyschildkröten und werden ins Meer gesetzt. Und wenn sie geschlechtsreif sind, kommen sie erneut an den Strand, an dem sie geboren wurden, um ihre Eier abzulegen.
Wir waren viel Baden und ich habe versucht, auf Stelzen zu laufen, auf riesenhohen Stelzen, wo man dann so ungefähr 3m groß ist.(siehe Foto) Die Stelzen gehören Wolfgang, der damit durchs Land reist, verkleidet als Jack Sparrow aus "Fluch der Karibik" und damit sein Geld verdient. Naja, um mit den Stelzen richtig gut zu laufen, braucht man viel Übung.
Außerdem haben wir Oscar wiedergetroffen. .
Regen, Regen,Regen
beim Anlegen der Stelzen,was aschon mal richtig viel Arbeit ist
Sonntag hat es anschließend auch nur noch geregnet, so dass es ganz gut war, dass wir dann wieder nach Guadalajara gefahren sind..
am Strand unter einem Palapa lässt es sich schon gut leben
Die Jungfrau Guadalupe,die wichtigste Schutzheilige in Mexiko


die Familie bei der wir die Hütte gemietet haben, die haben erst mal kurzer Hand ein Schwein geschlachtet
der Pazifik,mit riesigen Wellen
eine Meeresschildkröte

Freitag, 10. September 2010

Strand und Regenzeit


Hotel Bernal,unsere Absteige in Puerto Vallarta
Puerto Vallarta
riesige Hotels säumen den Küstenstreifen, für 200 Dollar pro Nacht
Strandpromenade in Puerto Vallarta
Dieses Wochenende verlief anders als geplant. Eigentlich wollten wir schon Freitagfrüh an den Strand nach Sayulita fahren, in der Nähe von Puerto Vallarta, an der Pazifikküste. Das ist ungefähr 4-5h mit dem Bus von Guadalajara entfernt und einer der Strände, der hier am nächsten ist.
Doch leider mussten wir noch in den Palacio Federal, um unseren mexikanischen Personalausweis, den Credencial zu bekommen. Das Büro macht um Neun Uhr auf, wir waren schon Viertel Neun da, da der Andrang dort immer sehr, sehr stark ist. So standen wir auch schon 8.15Uhr in einer Schlange und haben darauf gewartet, eine möglichst niedrige Nummern zu ziehen , damit wir dann als eine der ersten in den Wartesaal können, um dort erneut eine Nummer für einen Schalter zu ziehen. Leider hatten wir die Nummer für den falschen Schalter gezogen, so dass wir uns noch einmal anstellen und eine neue Nummer ziehen mussten. Nach erneut geschätzten 4 Stunden des Wartens und 50 anderen Leuten vor uns, hielten wir letztendlich 14.30Uhr unser Visum in den Händen und konnten endlich losdüsen. Leider etwas später als geplant.
Ich kann nur jedem raten, hier kein Visum zu beantragen, weil das nur in Rennerei von einer Behörde zur anderen ausartet. Jeder möchte ein anderes Papier sehen, dann braucht man noch komische Fotos, drei von vorne, drei im Profil, die Haare alle nach hinten und ohne Ohrringe und Schmuck. Damit wird man dann in einer Ausländerdatei registriert.
Das sind glaube ich die hässlichsten Fotos aller Zeiten, die da von mir gemacht wurden.
Viel besser ist es, einfach mit einem Touristenvisum einzureisen, das auch 180 Tage gilt und dieses dann verlängern zu lassen.
Wir kamen im dunkeln in Porto Vallarta an und mussten uns erst mal ein Hotel suchen. Die gibt es zwar dort wie Sand am Meer, aber die meisten nicht in unserer Preisklasse.Puerto Vallarta ist sehr touristisch, ein typischer Badeort für einen Hotelurlaub.Mit vielen  teuren Nachtclubs und Bars. Hat mir persönlich nicht so sehr gefallen. Ist wenig typisch mexikanisch und es sind viele"Gringos"(US-Amerikaner) dort(wie die Mexikaner immer so gerne sagen)
Deshalb sind wir am nächsten Morgen weitergefahren nach Sayulita. Das ist ein kleines Dorf, das ca. 40min.von Porto Vallarta entfernt liegt. Dort waren wir campen, mit unserem neuerworbenen Zelt aus dem Wal-Markt, das aber eigentlich zu klein ist für uns. Der Zeltplatz "El Camaron" ist sehr schön, liegt direkt am Strand und ist ganz urwaldmäßig bewachsen.
Jedenfalls war campen in der Regenzeit keine gute Idee. Es hat so viel wie lange nicht mehr geregnet in Sayulita. In der letzten Nacht hat es dann fast 12h durchgeregnet. Demzufolge sind wir aufgewacht und abgesoffen, weil unser Zelt unter Wasser stand. Also mussten wir im Dunkeln schnell umpacken und umhziehen. Dabei gingen leider auch unsere Schuhe in den Fluten verloren und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Zum Glück hatten wir einen netten Nachbarn, Oscar, der mit einem Zelt und zwei Hängematten campen war. Somit hatten wir einen einigermaßen trockenen Unterschlupf gefunden. Oscar ist eigentlich Anwalt, aus Mexico-City, hat aber keinen Bock zu arbeiten und reist deshalb durch Mexiko, verkauft selbstgemachten, sehr schönen Schmuck und jongliert ein bisschen auf der Straße und macht Feuershows und so was. Was hier aber viele Leute machen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Leute in den Dörfern freuen sich immer, wenn Artisten auf dem Plaza Principal etwas zeigen.
Auch hat Oscar mir und Kathrin aus der  Hand gelesen.Meine Lebens-und Gesundheitslinie sieht ganz gut aus und ich werde mal drei Kinder bekommen, zwei Jungs und ein Mädchen.
Oscar hatte auch einen lustigen Hund, einen Inkahund,Yohualli- das ist Nayarit und heißt Nacht.
Der ist total haarlos und ganz schwarz und hat nur ein einziges Haarbüschel oben auf dem Kopf. Eigentlich richtig hässlich, aber irgendwie auch wieder cool.
Die Strände in Sayulita waren leider nicht so schön, das alles durch den Regen aufgewühlt war und das ganze Regenwasser vom Dorf ins Meer geflossen ist. Dadurch sah das Meer aus wie Kaffee.
Die Hauptsaison geht in Sayulita auch erst im November los, dann fahren dort alle zum Surfen hin, dann sind die Wellen dort riesig. Es gibt dort noch einen anderen Strand, den Playa de los Muertos, den Strand der Toten. Zu dem gelangt man nur, indem man einen Friedhof durchquert. War aber nicht gruselig.
Montag Nachmittag, nachdem die Autobahn wieder offen war, sind wir ins genau so nasse Guadalajara zurückgekehrt. Im Moment bin ich in der Thorx- und Gefäßchirurgie, dort werden lauter verfaulte Beine behandelt. Ein Patient hatte an seinem Reststumpf sogar noch Maden dran. Sowas hatte ich noch nie gesehen.Das war ganz schön eklig. Gestern, am Donnerstag(9.9.10)waren wir auf einem Konzert von Stereo-Total, eine deutsch-französische Band. Was sehr schön war. Hier ist doch aber auch immer was los:)

ja,wir stehen auf einer Straße im Schlafanzug,alle anderen Klamotten waren nass,im Vordergrund der haarlose Hund
auf dem Zeltplatz "El Camaron" mit unserem Minizelt
 Zelt inmitten der Fluten...wir konnten uns gerade noch retten
der haarlose Hund...man beachte das einzelne,blond(!) Haarbüschel auf dem Kopf
ein großer Leguan
die Dorfmitte von Sayulita,auf dem Plaza Principal
der Strand,leider nicht so schön, da ziemlich aufgewühlt u.dreckig vom Regen
der letzte Tag, mit unserem Nachbarn Oscar