Samstag, 6. November 2010

Tag der Toten



Zum Tag der Toten, der in Mexiko am 2. November begangen wird, sind wir in den Bundesstaat Michoacan nach Patzcuaro gefahren.Dort wird der Tag der Toten besonders schön begangen.Die Mexikaner glauben. dass zum Tag der Toten, in der Nacht vom 1. zum 2. November, die Seelen der Verstorbenen für einen Tag zurück auf die Erde kommen. Deshalb bauen sie ihnen Altäre und stellen dort deren ehemalige Lieblingsspeisen und Fotos der Verstorbenen auf. Auf den Friedhöfen werden die ganzen Gräber mit gelben Totenblumen geschmückt(cempasúchil)(Die gibt es bei uns auch,ich weiß aber nicht,wie die heißen)
Die Familien halten dann die ganze Nacht Totenwache auf dem Friedhof, machen ein Lagerfeuer, singen und fangen an Tequilla zu trinken. Zum Schluss waren dann alle betrunken.Was ich schon irgendwie komisch fand. Wir sind jedenfalls auch die ganze Nacht auf dem Friedhof rumgestolpert und haben uns Gräber angeguckt. Was aber wirklich sehr schön und magisch war. Weil überall Kerzen brannten und alle Gräber mit Blumen und Essen übersät waren. Übrigens war es auch so kalt, dass wir uns Mützen kaufen mussten.  Das muss man sich mal vorstellen, im warmen Mexiko.
ein Altar mit Essen,Foto und Blumen

Zuckertotenköpfe

die Frau war betrunken

auf der Insel Janitzio,sehr leckeres Essen

es war so kalt, dass wir uns Mützen kaufen mussten

Insel Janitzio
Tzintzuntzan (Ort der Kolibris)
In Patzcuaro sind wir Nachts dann mit einem Schiff auf die Insel Janitzio übergesetzt, die mitten im See liegt. Dort haben wir uns den Friedhof angeguckt und sind dann mit Oscar weiter in umliegende Dörfer um den See gefahren, weil die Insel total überlaufen war, mit mexikanischen und ausländischen Touristen und man die Stimmung eigentlich nicht genießen konnte.Unter anderem waren wir auch in Tzintzuntzan, wo mir der Friedhof am besten gefallen hat.
Auch überall auf den Straßen und in allen Mercados konnte man sich schon Wochen vorher Totenköpfe aus Zuckerguss und Schokolade kaufen. Oder auch kleine Särge aus Zuckerguss in allen möglichen Farben. Und seinen Namen konnte man auch noch darauf schreiben lassen. Außerdem gab es auch Brot der Toten zu Kaufen. Was sehr lecker war.Alles in allem fand ich es sehr schön. Eine ganz andere Erfahrung. Die Leute gehen hier ganz anders mit dem Tod um. Sehr viel lockerer. Hat mir sehr gut gefallen.

auf dem Friedhof Tzintzuntzan

Friedhof Tzintzuntzan

Friedhof Tzintzuntzan

Friedhof Tzintzuntzan 

ein großer öffentlicher Altar,Tonala

überall auf den Märkten konnte man Sachen für den Hausaltar kaufen

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Barra Navidad, Guanajuato, unsere Gatita

noch ganz klein und krank


Als aller erstes: wir haben eine neue Mitbewohnerein,die wollte eine Frau im Park aussetzen und am Anfang war die voller Flöhe und hatte ganz dolle Durchfall und sah aus wie eine kleine Ratte. Aber jetzt gehts ihr gut. Wir haben sie mit Flohseife gewaschen und mehr als 50 Flöhe mussten ihr Leben lassen.
Aber jetzt ist sie schon gewachsen, hat nen ganz dicken Bauch gekriegt und spielt wie verrückt.Und wir nennen sie Yohualli, was Nacht heißt, weil sie ganz schwarz ist, die kleine Gatita.
Das Wochenende vom 8.10-10.10 sind wir an den Strand gefahren, an die Barra Navidad und haben uns mit Oscar getroffen und Kathrins Geburtstag gefeiert. Wir waren am Strand von Chamela. Anfangs war es ganz schön schwierig einen Strand zu finden, der nicht privat war und zu dem die Zufahrt verboten war und von schwerbewaffneten Sicherheitskräften bewacht wurde.Aber irgendwo gibt es immer einen Schleichweg:)
Chamela-Sonnenuntergang

der Hund immer dabei


unser kleines Zelt

leerstehendes Ferienhaus

ein Kugelfisch

Tonerde fürs Gesicht

Oscar macht ein Feuer
In Chamela haben wir dann unser kleines Zelt aufgebaut, waren baden und haben Lagerfeuer gemacht. War eh kein Mensch dort, nur verlassene Ferienhäuser. Zum Essen sind wir dann immer ins nächstgelegene Dorf gefahren.Darauf die Woche sind wir dann nach Leon gefahren und haben Edna besucht. Edna ist eine Freundin von Georgia, die im März auch in Magdeburg war und Georgia für ein Wochenende besucht hatte.

Leon ist nicht so schön, ist eine ziemlich große Industriestadt, wo Schuhe und Taschen aus Leder hergestellt werden.(hab natürlich aber gleich zugeschlagen). Ednas Freunde haben alle Agrarwissenschaften studiert und trugen Cowboystiefel und Karohemden und haben Banda getanzt. Banda ist so ein bisschen wie Volksmusik, lauter Männer mit Cowboyhüten und Karohemden, die über die Liebe singen, immer von einem Akkordeon begleitet werden Naja ganz schlimm. Und dazi hüpfen dann alle durch den Raum. Kathrin und ich sind selbstverständlich gleich aufgefordert worden und mussten mittanzen. Das ist voll anstrengend, weil man sich auch ständig im Kreis dreht beim Tanzen. 
typische Stiefel in extravaganter Farbe

in Dolores Hidalgo
San Miguel Allende

Hidalgo

Am Tag darauf hat uns Edna dann in zwei umliegende Städte gefahren, nach Dolores Hidalgo, wo Hidalgo gelebt hat, der die Unabhängigkeit Mexikos in die Wege geleitet hat und hier sehr berühmt ist. Und danach nach San Miguel Allende, was auch ein sehr hübsches Kolonialstädchen ist und wo viele Künstler leben.
Von Samstag bis Montag  sind wir dann weiter nach Guanajuato gefahren. Guanajuato ist total mexikountypisch und sieht aus wie eine italienische Stadt in der Tosca. Außerdem gehört sie zum UNESCO Weltkulturerbe.Na jedenfalls findet jedes Jahr im Oktober dort das Cervantino- Festival statt. Benannt nach dem spanischen Schriftsteller Cervante, der Don Quichotte geschrieben hat. Mir ist allerdings nicht so klar, warum die das Festival nach ihm benannt haben, weil, soviel wie ich weiß, er nie in Guanajuato war.
Guanajuato

auf dem Markt, Guanajuato

Liveperformance


Teatro Juarez

Guanajuato

Jedenfalls ist die ganze Stadt voller Leute und zieht allerhand buntes Volk an. Man muss sich im voraus schon eine Unterkunft reservieren. In den Straßen gibt es massenhaft Künstler, die Theaterstücke aufführen, singen, Sketche vorspielen. Man sagt immer, es gibt zwei Cervantino- Festivale. Eines der Regierung und eines der Leute. Deshalb gibt es auch viele Events, für die man Karten kaufen kann. Für Opernaufführungen, Theaterstücke, Konzerte.
Außerdem haben wir uns noch die Mumien von Guanajuato angeguckt. Die hat man im Laufe der Jahre gefunden, auf dem Friedhof. Heute kann man  sie sich  in einem Museum anschauen.
Und wir waren noch im Geburtshaus von Diego Rivera, Ehemann von Frieda Kahlo und hier ein bedeutender mexikanischer Maler.
Jedenfalls hat es mir sehr gut gefallen. Nächstes Jahr wieder, ne:)

Sonntag, 26. September 2010

Rathaus für 200 Jahre Unabhängigkeit geschmückt
auch die Kleinsten sind schon ganz patriotisch

16.9.-19-9 Maruata

Letztes Wochenende sind wir nach Maruata gefahren.
Jedes Jahr am 16.9 wird in Mexiko ganz groß die Unabhängigkeit Mexikos gefeiert und dieses Jahr wurde sogar das 200jährige Jubiläum gefeiert. Wir hatten uns jedoch entschieden, die Feiertage am Strand zu verbringen, so dass wir leider auch das Spektakel in der Stadt verpasst haben. Aber man hat alles toll geschmückt und überall konnte man Fahnen kaufen, Haarspangen, Anstecker, Ohrringe, Armbänder und so weiter. Auch gab es ein kleines. Eselrennen in der Stadt.
Mittwochabend sind wir dann mit typisch mexikanischer Unpünktlichkeit 2h später als geplant, losgefahren. Maruata ist ein kleines Dorf am Pazifik im Bundesstaat Michoacan. Was haben wir dort gemacht? Erst gezeltet, dann in eine Cabana, eine Hütte, umgezogen, viel Bier getrunken, Meeresschildkröten gesehen. Die kommen in der Nacht dort an die Strände, um ihre Eier abzulegen und dann gehen sie wieder ins Meer. Da die Schildkröten unter Artenschutz stehen, werden die Eier eingesammelt und in einer Schutzstation anschließend erneut verbuddelt, für 45 Tage. Dann schlüpfen die Babyschildkröten und werden ins Meer gesetzt. Und wenn sie geschlechtsreif sind, kommen sie erneut an den Strand, an dem sie geboren wurden, um ihre Eier abzulegen.
Wir waren viel Baden und ich habe versucht, auf Stelzen zu laufen, auf riesenhohen Stelzen, wo man dann so ungefähr 3m groß ist.(siehe Foto) Die Stelzen gehören Wolfgang, der damit durchs Land reist, verkleidet als Jack Sparrow aus "Fluch der Karibik" und damit sein Geld verdient. Naja, um mit den Stelzen richtig gut zu laufen, braucht man viel Übung.
Außerdem haben wir Oscar wiedergetroffen. .
Regen, Regen,Regen
beim Anlegen der Stelzen,was aschon mal richtig viel Arbeit ist
Sonntag hat es anschließend auch nur noch geregnet, so dass es ganz gut war, dass wir dann wieder nach Guadalajara gefahren sind..
am Strand unter einem Palapa lässt es sich schon gut leben
Die Jungfrau Guadalupe,die wichtigste Schutzheilige in Mexiko


die Familie bei der wir die Hütte gemietet haben, die haben erst mal kurzer Hand ein Schwein geschlachtet
der Pazifik,mit riesigen Wellen
eine Meeresschildkröte

Freitag, 10. September 2010

Strand und Regenzeit


Hotel Bernal,unsere Absteige in Puerto Vallarta
Puerto Vallarta
riesige Hotels säumen den Küstenstreifen, für 200 Dollar pro Nacht
Strandpromenade in Puerto Vallarta
Dieses Wochenende verlief anders als geplant. Eigentlich wollten wir schon Freitagfrüh an den Strand nach Sayulita fahren, in der Nähe von Puerto Vallarta, an der Pazifikküste. Das ist ungefähr 4-5h mit dem Bus von Guadalajara entfernt und einer der Strände, der hier am nächsten ist.
Doch leider mussten wir noch in den Palacio Federal, um unseren mexikanischen Personalausweis, den Credencial zu bekommen. Das Büro macht um Neun Uhr auf, wir waren schon Viertel Neun da, da der Andrang dort immer sehr, sehr stark ist. So standen wir auch schon 8.15Uhr in einer Schlange und haben darauf gewartet, eine möglichst niedrige Nummern zu ziehen , damit wir dann als eine der ersten in den Wartesaal können, um dort erneut eine Nummer für einen Schalter zu ziehen. Leider hatten wir die Nummer für den falschen Schalter gezogen, so dass wir uns noch einmal anstellen und eine neue Nummer ziehen mussten. Nach erneut geschätzten 4 Stunden des Wartens und 50 anderen Leuten vor uns, hielten wir letztendlich 14.30Uhr unser Visum in den Händen und konnten endlich losdüsen. Leider etwas später als geplant.
Ich kann nur jedem raten, hier kein Visum zu beantragen, weil das nur in Rennerei von einer Behörde zur anderen ausartet. Jeder möchte ein anderes Papier sehen, dann braucht man noch komische Fotos, drei von vorne, drei im Profil, die Haare alle nach hinten und ohne Ohrringe und Schmuck. Damit wird man dann in einer Ausländerdatei registriert.
Das sind glaube ich die hässlichsten Fotos aller Zeiten, die da von mir gemacht wurden.
Viel besser ist es, einfach mit einem Touristenvisum einzureisen, das auch 180 Tage gilt und dieses dann verlängern zu lassen.
Wir kamen im dunkeln in Porto Vallarta an und mussten uns erst mal ein Hotel suchen. Die gibt es zwar dort wie Sand am Meer, aber die meisten nicht in unserer Preisklasse.Puerto Vallarta ist sehr touristisch, ein typischer Badeort für einen Hotelurlaub.Mit vielen  teuren Nachtclubs und Bars. Hat mir persönlich nicht so sehr gefallen. Ist wenig typisch mexikanisch und es sind viele"Gringos"(US-Amerikaner) dort(wie die Mexikaner immer so gerne sagen)
Deshalb sind wir am nächsten Morgen weitergefahren nach Sayulita. Das ist ein kleines Dorf, das ca. 40min.von Porto Vallarta entfernt liegt. Dort waren wir campen, mit unserem neuerworbenen Zelt aus dem Wal-Markt, das aber eigentlich zu klein ist für uns. Der Zeltplatz "El Camaron" ist sehr schön, liegt direkt am Strand und ist ganz urwaldmäßig bewachsen.
Jedenfalls war campen in der Regenzeit keine gute Idee. Es hat so viel wie lange nicht mehr geregnet in Sayulita. In der letzten Nacht hat es dann fast 12h durchgeregnet. Demzufolge sind wir aufgewacht und abgesoffen, weil unser Zelt unter Wasser stand. Also mussten wir im Dunkeln schnell umpacken und umhziehen. Dabei gingen leider auch unsere Schuhe in den Fluten verloren und sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Zum Glück hatten wir einen netten Nachbarn, Oscar, der mit einem Zelt und zwei Hängematten campen war. Somit hatten wir einen einigermaßen trockenen Unterschlupf gefunden. Oscar ist eigentlich Anwalt, aus Mexico-City, hat aber keinen Bock zu arbeiten und reist deshalb durch Mexiko, verkauft selbstgemachten, sehr schönen Schmuck und jongliert ein bisschen auf der Straße und macht Feuershows und so was. Was hier aber viele Leute machen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die Leute in den Dörfern freuen sich immer, wenn Artisten auf dem Plaza Principal etwas zeigen.
Auch hat Oscar mir und Kathrin aus der  Hand gelesen.Meine Lebens-und Gesundheitslinie sieht ganz gut aus und ich werde mal drei Kinder bekommen, zwei Jungs und ein Mädchen.
Oscar hatte auch einen lustigen Hund, einen Inkahund,Yohualli- das ist Nayarit und heißt Nacht.
Der ist total haarlos und ganz schwarz und hat nur ein einziges Haarbüschel oben auf dem Kopf. Eigentlich richtig hässlich, aber irgendwie auch wieder cool.
Die Strände in Sayulita waren leider nicht so schön, das alles durch den Regen aufgewühlt war und das ganze Regenwasser vom Dorf ins Meer geflossen ist. Dadurch sah das Meer aus wie Kaffee.
Die Hauptsaison geht in Sayulita auch erst im November los, dann fahren dort alle zum Surfen hin, dann sind die Wellen dort riesig. Es gibt dort noch einen anderen Strand, den Playa de los Muertos, den Strand der Toten. Zu dem gelangt man nur, indem man einen Friedhof durchquert. War aber nicht gruselig.
Montag Nachmittag, nachdem die Autobahn wieder offen war, sind wir ins genau so nasse Guadalajara zurückgekehrt. Im Moment bin ich in der Thorx- und Gefäßchirurgie, dort werden lauter verfaulte Beine behandelt. Ein Patient hatte an seinem Reststumpf sogar noch Maden dran. Sowas hatte ich noch nie gesehen.Das war ganz schön eklig. Gestern, am Donnerstag(9.9.10)waren wir auf einem Konzert von Stereo-Total, eine deutsch-französische Band. Was sehr schön war. Hier ist doch aber auch immer was los:)

ja,wir stehen auf einer Straße im Schlafanzug,alle anderen Klamotten waren nass,im Vordergrund der haarlose Hund
auf dem Zeltplatz "El Camaron" mit unserem Minizelt
 Zelt inmitten der Fluten...wir konnten uns gerade noch retten
der haarlose Hund...man beachte das einzelne,blond(!) Haarbüschel auf dem Kopf
ein großer Leguan
die Dorfmitte von Sayulita,auf dem Plaza Principal
der Strand,leider nicht so schön, da ziemlich aufgewühlt u.dreckig vom Regen
der letzte Tag, mit unserem Nachbarn Oscar