Dienstag, 31. August 2010

30.08.2010

Eigentlich wollten wir dieses Wochenende an den Strand fahren, da Kathrin und ich jedoch beide von Montezumas Rache befallen waren, beschlossen wir, doch lieber in Guadalajara zu bleiben und uns auszukurieren. Deshalb blieben wir Freitag in GDL und gingen mit unserem Mitbewohner Miguel ins Kino und schauten uns Stanley Kubrick "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte,die Bombe zu lieben." an. Naja, der Film war aus dem Jahre 1964 und in schwarz-weiß und etwas seltsam.
damit kann man sich durch die Stadt fahren lassen
in der Brauerei Jose Cuervo
Am Samstag haben wir dann einen Ausflug nach Tequila unternommen. Dieser kleine Ort liegt nur ca. 1h mit dem Auto von Guadalajara entfernt, da wir jedoch mit dem Bus gefahren sind, brauchten wir 2h. Der Busfahrer hat wirklich an jeder Ecke angehalten und ständig fliegende Händler mitgenommen, die Kartoffelchips, Maiskolben und Getränke verkauft haben. Auch ist jemand mit seiner Gitarre eingestiegen und hat uns mit romantische Lieder beglückt.
Tequila ist ein sehr schönes kleines Städtchen. Dort befinden sich viele Tequilabrauereien. Um Tequila herum gibt es lauter Agavenfelder, aus denen der Tequila dann letztendlich hergestellt wird. Nachdem wir ein bisschen durch die Stadt geschlendert sind und uns einen Ruso(oder so ähnlich) gekauft haben,(Tequila mit Zitronenlimonade, frisch gepresstem Orangen- und Limonensaft und Salz.Also eigentlich ganz lecker, aber mit dem Salz überhaupt nicht mein Geschmack,ist glaube ich Gewöhnungssache.) haben wir noch eine Führung in einer Tequilabrauerei mitgemacht. Dort wurden uns die Unterschiede der verschiedenen Tequilaarten erklärt. Alles natürlich inklusive Kostproben. Danach hatten wir ein bisschen Kopfschmerzen, aber ich weiß jetzt, dass der Tequila, der in Deutschland verkauft wird, mehr oder weniger nur aus Abfällen und Resten zusammengemischt wird und nicht schmeckt.
gesperrte Straße, zum Radfahren
mit dem Rad meines Mitbewohners
Maisverkäuferin
Straßenmarkt
Am Sonntag sind wir  in Guadalajara auf einen Straßenmarkt gegangen, der jeden Sonntag stattfindet. Das ist ein riesen Flohmarkt, auf dem man echt alles kaufen kann und wo auch wirklich alles angeboten wird.Von Kleidung, über Essen, Pflanzen, Kameras, Computer, Küchengeräte...  usw.Eigentlich wollten wir uns ein "Bicicleta"  kaufen, weil die dort auch günstig angboten werden, aber dazu muss man ganz früh da sein, so gegen 8.00Uhr morgens und wir waren leider erst gegen Mittag dort, da waren alle günstigen Angebote schon weg.
Außerdem werden jeden Sonntag hier einige Straßen gesperrt, auf dem die Leute dann Fahrrad fahren können, was ganz schön ist, da sonst der Verkehr in der Stadt eigentlich viel zu stark ist,  zum Rad fahren und die Auto-und Busfahrer eh keine Verkehrsregeln kennen und auf Radfahrer schon gar nicht achten. Aber trotzdem wäre so ein Rad sehr praktisch, um zum Krankenhaus zu fahren und um Besorgungen zu machen, da man sonst immer laufen oder mit einem Bus fahren muss. Naja, aber bis jetzt waren wir leider glücklos, im Fahrradkauf.

Dienstag, 24. August 2010

23.08.2010,

unser Haus in der González Ortega

die Kathedrale von Guadalajara
Nun der erste Bericht aus fast zwei Wochen Guadalajara.
Mein Zimmer ist sehr schön und hat sogar zwei Fenster, was hier in den Häusern sonst nicht üblich ist. Kathrin und ich wohnen mit zwei anderen Mexikanern und einer Chilenin zusammen, direkt im Zentrum von Guadalajara. Die Stadt ist laut, quirrlig und voller Verkehr und Menschen. So viele Menschen hier...das bin ich aus Deutschland gar nicht gewöhnt. An jeder Straßenecke kann man sich den Bauch vollschlagen und der historische Stadtkern mit der Kathedrale ist wirklich sehr schön und sehenswert.
Wir arbeiten im Hospital Civil Nuevo. Im Moment sind wir auf der Allgemeinchirurgie.Kathrin und ich sind unterschiedlichen Teams zugeordnet und arbeiten im Moment von 7.00Uhr, bis Mittags. Die mexikanischen Studenten müssen allerdings viel länger arbeiten, meist von 7.00-19.00Uhr und außerdem 4 Nachtdienste pro Woche machen. Richtig hart! Uns ist das freigestellt, was ganz gut ist, so haben wir mehr Zeit, dass Land zu erkunden. Die anderen Studenten sind sehr nett zu uns und es wird versucht, uns in den OP-Alltag miteinzubinden. So durfte ich z.B. die OP-Instrumente mit anreichen, obwohl mein Spanisch im Moment noch zu wünschen übrig lässt und ich auch noch nicht so viel verstehe.Die Studenten hier sind alle viel jünger, so um die 21, weil sie mit 17 schon mit dem Studium beginnen.
Der Klinikalltag sieht so aus, dass früh um Sieben die Visite stattfindet und die Patienten angeguckt werden, danach geht es irgendwann in den OP und zwischendurch wird noch in der Kantine gefrühstückt.
Der Alltag im Krankenhaus ist oft mit Warten verbunden, weil man meist immer warten muss, bis ein Operationssaal frei ist, oder bis  eine neue OP beginnt. D.h. es wird hier eigentlich genausoviel gearbeitet, wie in Deutschland, aber alles etwas langsamer und entspannter.
unser Krankenhaus,die Leute warten auf ihre Behandlung

 Chapala
Ein paar Ausflüge haben wir auch schon unternommen. So waren wir in Tlaquepaque, dem Künstlerviertel von Guadalajara, sehr niedlich, wo man viele selbstgemachte Sachen und Schmuck kaufen kann. Natürlich haben wir gleich zugeschlagen:)
Chapala, Familien am Relaxen
Chapala-es ist halt Regenzeit und das Wetter ändert sich ständig:)
Außerdem haben wir Chapala besichtigt. Das liegt ungefähr 1,5h mit dem Bus von GDL entfernt.Dort befindet sich der größte See des Landes,  der aber ziemlich dreckig ist, durch Dünger verunreinigt und dadurch nicht so zum Baden geeignet. Trotzdem leben rund um diesen See lauter amerikanische und kanadische Rentner, die dort billig ihren Lebensabend verbringen.
Auch machen viele mexikanische Familien Sonntagsausflüge nach Chapala, essen Eis und trinken Bier. Man kann sich dort Tretboote ausleihen und Kanu fahren.Für einen Nachmittagsausflug sehr geeignet.
Laguna de Santa Maria d
el Oro

Letztes Wochenende sind wir von Freitag bis Sonntag in den Nachbarbundesstaat Nayarit gefahren, zur Laguna Santa-Maria del Oro. Sehr idyllisch gelegen in einem alten Vulkankrater.
In dem Krater befindet sich heute ein See, der bis zu 100m tief sein soll. Rund um den See gibt es nur ein paar Restaurants und Bungalows zu mieten. Fährt man mit dem Bus den Krater runter, zum See hin, dann hat man wirklich einen fantastischen Blick. Dort sind wir eine Stunde mit einem Kanu über den See gepaddelt und den Rest der Zeit lagen wir einfach nur faul in der Sonne. Sonntag mussten wir leider wieder zurück, weil wir Montag wieder auf Station sein mussten.