Samstag, 15. Januar 2011

Oaxaca und Chiapas

Oaxaca

Lange habe ich nix mehr geschrieben,muss ich jetzt doch mal nachholen:)
Als ich mit Kathrin unterwegs war, haben wir die Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca bereist.
Unsere erste Station war Oaxaca Stadt, die Hauptstadt des gleichnamigen Bundesstaates, wo wir das erste Mal Couchsurfing ausprobierten, was auch gut geklappt hat. Oaxaca Stadt ist eine sehr schöne Kolonialstadt und UNESCO Weltkulturerbe. Dort hielten wir uns einige Tage auf und schliefen mit zwei anderen Couchsurfern, dem Italiener Simone und der Mexikanerin Paola bei Eduardo, der so nett war, uns aufzunehmen. Er hat uns auch die Stadt gezeigt. Auch gibt es dort sehr leckeres Essen. So tranken wir leckeren Kakao, probierten Tlayuda, was man sich wie eine Tortillapizza vorstellen kann und Tejate(siehe Foto), aus Mais, Kakao und Mamey-Fruchtkernen.
Um Oaxaca herum kann man sich noch einige weitere interessante Sachen anschauen. So fuhren wir zum Baum von Tule, eine riesige Zypresse, ungefähr 2000 Jahre alt mit einem Stamm, der 58m dick ist. Sah sehr schön aus. Aber irgendwie fehlt dem Baum Wasser, so dass man ihn jetzt immer bewässern muss, weil er sonst stirbt.
Außerdem waren wir in Mitla, einer ehemaligen Zeremonialstätte der Azteken. Dort ist, laut Reiseführer, "das Dekor der Wände künstlerisch unereicht  im ganzen archäologischen Mexiko" Es war auch wirklich sehr schön. Zwar gab es keine Pyramiden, aber dafür sehr viel Dekor zu bewundern:)
Nicht weit von Mitla befindet sich Hierve el Aqua. Dies ist eine Quelle, aus der frisches Wasser blubbert. Außerdem haben sich dort zwei versteinerte Wasserfälle gebildet, die in die Tiefe abfallen, was sehr beeindruckend aussieht. Und es gibt noch zwei natürliche Wasserbecken, wo man baden gehen kann. Haben Kathrin und ich natürlich gleich gemacht. War aber ziemlich kalt das Wasser. Aber sehr schön, mit der ganzen Natur drumherum.
Danach ging es dann weiter an den Strand, im Süden von Oaxaca. 



Tejate




Kirche Santa Domingo und Museo de las Culturas de Oaxaca



Oaxaca Centro





ein Laden mit ganz vielen, für Oaxaca, typischen Sachen

neben mir unser Couchsurfer Eduardo,dann Simone,aus Italien und Paola aus Mexiko

Kathrin im Botanischen Garten in Oaxaca
Botanischer Garten Oaxaca
Mitla

Mitla


der Baum von Tule, der größte und älteste Baum der Welt(angeblich)
Hierve el Agua







Hierve el Aqua

kurz vorm Abgrund...
Strand und anschließend nach Chiapas
Nachdem wir in Oaxaca-Stadt waren, sind wir an den Strand gefahren und waren ein paar Tage in Puerto Escondido in einem sehr schönen Hostel, das von zwei Franzosen betrieben wird und direkt am Strand liegt und dort auch Sonnenschirme und Liegestühle bereitstellt...sehr praktisch, um einfach nur zu entspannen. Danach wollten wir uns noch einen anderen Strand anschauen und sind deshalb nach Mazunte gefahren Dort haben wir uns ein paar Tage die Sonne auf den Bauch scheinen lassen und einen Ausflug in eine Krokodilschutzstation gemacht, um uns Krokodile anzugucken. Dort sind wir mit einem Boot in die Mangroven gefahren, die  als "casas de crocodilos" dienen. Und ha... wir haben sogar welche gesehen:)Allerdings aus angemessener Entfernung.
Nach unserem kleinen Strandausflug sind wir mit dem Nachtbus in den Bundesstaat Chiapas gefahren, zu unserem ersten Ziel, dem Canoen del Sumidero.
Chiapas ist ein sehr schöner Bundesstaat und nicht so sehr spanisch geprägt, wie Mittel- und Nordmexiko.Chiapas ist mein Lieblingsbundesstaat.
Ich glaube 90% der Bevölkerung zählen zu den Indigenas, was große kulturelle Vielfalt zur Folge hat. Allerdings ist der Hauptteil der Bevölkerung sehr verarmt, lebt in kleinen Dörfern, haben kein Land und viele Kinder gehen nicht zur Schule. Das hat zur Bildung der Zapatisten Bewegung geführt, der EZLN 1994. Die EZLN fordert mehr Rechte und Land für die indigene Bevölkerung. Jedoch wurde alles immer von der mexikanischen Regierung mit Militär niedergeschlagen und auf die Forderungen wurde nicht eingegangen. Die Zapatisten werden heute immer noch gesucht und bedroht, deshalb gibt es auch immer wieder Straßensperren und Militärkontrollen in Chiapas. Obwohl die Zapatisten heute weitgehend in den Hintergrund getreten sind, gibt es mitlerweile sogenannte Zapatistendörfer, die sich unabhängig vom mexikanischen Staat verwalten.

Unsere erste Station in Chiapas war der Canoen del Sumidero. Dort haben wir eine ca. 2stündige Bootsfahrt, in einem Speedboot, unternommen. Der Canoen ist sehr eindrucksvoll und hat bis zu 1000m hohe Wände, die steil in den Himmel ragen und endet in einem Stausee. Dort beträgt die Wassertiefe 260m.Wir haben dort viele Tiere gesehen, eine Boa, Krokodile, Geier, Pelicane und Affen Außerdem gibt es viele kleine Quellen und Wasserfälle, die von den Wänden herabfallen. So auch der "Arbol de Navidad", was in der Regenzeit ein Wasserfall ist. Der Stein sieht aus wie ein Weihnachtsbaum, mit Moos und Algen bedeckt. Und man sieht viele kleine Höhlen an den Felswänden, die teilweise auch Gesichter bilden.
Leider schwimmt jedoch auch sehr viel Müll im Canyon rum, der durch den Fluss aus der Stadt angeschwemmt wird. Man ist wohl aber gerade dabei,den gesamten Müll zu entfernen und rauszusammeln.
Nach unserer Bootstour im Canyon fuhren wir dann weiter nach San Cristobal de las Casas..


Hostal Buena Onda in Puerto Escondido

Tlayuda essen mit meiner neuen Freundin:)

Krokodilausflug

Krokodilkacke

Mazunte

Mazunte...das möchte ich auch gerne können


auf gehts in den Canyon
der Canyon
Canyon
Crocodilo


eine Boa, ca. 4-5m lang

Arbol de Navidad
 San Cristobal de las Casas
San Cristobal de las Casas ist eine sehr schöne Kolonialstadt, mit einem riesigen Markt, auf dem viele Indigenas kommen, um ihre Sachen zu verkaufen.Man kann dort viel Kunsthandwerk und Artesanias kaufen und auch Schmuck. Also eigentlich  gibt es in der Stadt nicht so viel zu sehen, viele Kirchen und Kolonialbauten, aber die Atmosphäre dort ist sehr schön, mit vielen kleinen Cafes und Läden. Im Gegensatz zu Palenque und anderen Regionen wird es in der Stadt jedoch sehr sehr kalt nachts. Dementsprechend haben Kathrin und ich auch immer gefroren und unsere Mützen aufgesetzt.
Einen Tag hatten wir einen Ausflug in eines der umliegenden Indigena-Dörfer gemacht, nach San Pedro Chenalhó mit einem Freund, der dort Bekannte besucht hat. Dort leben die Mayaethnien Tzotziles und Tseltales.
Die Frau des Hauses hat uns in der Küche  bewirtet. Die Küche befand sich außerhalb vom Haus und kann man sich wie einen Holzschuppen vorstellen, wo über offenem Feuer gekocht wird. Zwischendrin laufen dann die ganzen Hühner, Enten, Katzen und Hunde rum. Und die Kinder auch noch. Sehr lustig und sehr gemütlich und das Essen war  auch sehr lecker.
Nach ein paar Tagen setzten wir unsere Reise nach Palenque fort.




die große Flagge auf dem Berg gehisst

San Cristobal de las Casas

San Cristobal de las Casas

und noch mal

und noch mal mit Kirche


sehr schöne selbstgemachte Teppiche/Tischdecken
Markt
San Pedro Chenalhó, wunderschöne Landschaft

San Pedro Chenalhó, wahnsinns Aussicht
















Palenque
Palenque liegt schon richtig im Dschungel und man kann dort Brüllaffen hören. Die hören sich an wie Jaguare. Wenn man nicht weiß, dass das Affen sind, würde man schon Angst bekommen, weil die echt laut rumschreien. Palenque Stadt ist hässlich, aber sehr sehenswert sind die Mayaruinen und der Dschungel drumherum, mit Wasserfällen wie Agua- Azul und Misol-Há. Die Ruinen sind sehr schön und man kann fast auf allen herumklettern und hineingehen. Es ist halt bloß die ganze Zeit schwül-warm, was alle Unternehmungen etwas anstrengend macht.
Deshalb machten wir einen Tag Pause in Palenque, da ich auch krank geworden bin. Dann schauten wir uns einen Tag lang die Mayaruinen an und unternahmen einen Tag eine Tour zu den Wasserfällen Aqua-Azul und Misol-Há. In Aqua Azul konnte man auch baden. Unsere Unterkunft war das El Panchan , was ein riesiges Gelände im Dschungel ist, wo verschiedene Anbieter in unterschiedlichen Preiskategorien Hütten, Zimmer, Stellplätze für Zelte vermieten. Und nachts kann man dann dort auch die Brüllaffen hören, wenn man versucht, seine Hütte im dunkeln zu finden.
Da Palenque schon sehr nah an der guatemaltekischen Grenze liegt, beschlossen wir nach einigen Tagen auch noch einen Trip nach Guatemala zu machen und uns Tikal anzuschauen. 
Allerdings war die ganze Reise nach Tikal ziemlich anstrengend, weil wir an der Grenze erst noch mit einem Boot den Grenzfluss überqueren mussten und dann noch mal mit dem Bus, der voller Leute war und wir uns wie in der Sardinenbüchse vorkamen, weiter über Sandpisten bis in die nächstgrößere Stadt.
Naja, die Grenze Guatemala/Tikal ist fand ich jedenfalls ganz schön mafiamäßig.



Palenque Maya-Ruinen

El- Panchan, wo man Zelten und Hütten mieten kann

Maya Ruinen


zum Kochern mussten wir uns ein Feuer machen...hat ewig gedauert

die Stirnlampen kamen auch zum Einsatz



Wasserfall Misol-Há

Wasserfall Aqua-Azul

und noch ein Wasserfall auf dem Gelände der Maya-Ruinen


Tikal
Dort haben wir uns die größte und schönste  Mayastätte überhaupt mitten im Dschungel angeschaut. Dafür haben wir in Flores geschlafen und eine Tour gebucht. Die Leute haben uns schon 4.30Uhr vom Hostel abgeholt, so dass wir mit die ersten auf dem Gelände waren. Und einen Führer hatten wir auch. Allerdings hatte man uns versprochen, den Sonnenaufgang sehen zu können, was leider nicht so war, da Tikal erst um 6.00Uhr öffnet und zu diesem Zeitpunkt die Sonne schon längst aufegangen ist. Naja, verarscht!
Aber die Ruinen fand ich wirklich am schönsten von allen. Das Gelände ist riesengroß und viele Sachen sind gar nicht ausgegraben, sondern von Urwald überwuchert. Denn Tikal liegt direkt in einem Nationalpark. Mit unserem Führer haben wir eine ca. 4stündige Tour durchs Gelände gemacht, wobei er uns alles erklärt hat.
Nach 3 Tagen in Tikal bzw. Flores ging es dann wieder zurück nach Palenque und von dort traten wir unsere lange Rückreise nach Guadalajara an, denn wir mussten ja mit dem Bus zurückfahren, was ungefähr einen Tag gedauert hat. Danach waren wir gut gerädert. Haben dafür aber sehr viel gesehen und erlebt:)


auf nach Tikal

mit der Lancha über den Grenzfluss Usumacinta
Tikal, man sieht den morgendlichen Nebel noch



Tempel Nr.5

das Hauptgelände

Tempel Nr???keine Ahnung, jeder Tempel hatte jedenfalls eine Nummer

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